Internistisches Facharztzentrum mit Dialyse

Das Internistische Facharztzentrum mit Dialyse ist ein Verbund der Internisten mit 8 verschiedenen Schwerpunkten, die an den Standorten in Memmingen, Leutkirch und Mindelheim ambulante Behandlung der Patienten im engen Kontakt zu einander leisten.


Spezielle Medizinische Fachgebiete
  • Nephrologie/Dialyse
  • Kardiologie und Angiologie
  • Hämatologie und Onkologie

Über diese Klinik

Das Internistische Facharztzentrum mit Dialyse vereint Spezialisten in folgenden Fachbereichen der Inneren Medizin: Nephrologie, Kardiologie&Angiologie und Hämatologie&Onkologie. Das Zentrum funktioniert als fach- und ortübergreifender Verbund der Fachärzte, die Patienten mit internistischen Erkrankungen ambulant behandeln. Das Team besteht aus 8 Ärzten, die sich zusammen um ein interdisziplinäres Eingehen kümmern. 

Die Behandlung erfolgt an 4 Standorten: in Memmingen-Ärztehaus an der Donaustraße (Nephrologie, Kardiologie&Angiologie), in Mindelheim-Bad an der Wörishofer Straße (Nephrologie), in Leutkirch-Bahnhof (Nephrologie), sowie in Memmingen-Klinikum in der Bismarckstraße (Hämatologie&Onkologie).

Das Zentrum steht im engen Netzwerk mit anderen Fachärzten des Klinikums Memmingen, der regionalen und überregionalen Tumorzentren sowie Universitätskliniken, was den Patienten auch in schweren Fällen eine kompetente interdisziplinäre und vielseitige Betreuung garantiert.


Spezielle Behandlungen
Fachbereich Nephrologie

Der Fachbereich bietet Diagnostik und Therapie von akuten und chronischen Nierenfunktionsstörungen an, einschließlich: 

  • renaler Anämie (die diagnostische Knochenmarkpunktion erfolgt ambulant);
  • sekundären Hyperparathyreoidismus; 
  • metabolischer Azidose.

Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz erhalten medikamentöse Therapie und Ernährungsberatung. Hämodialyse oder Hämodiafiltration werden eingehend individuell geplant. Hämodialyse und Hämodiafiltration werden allen Patienten, auch infektiösen, angeboten, begleitet mit:

  • Ernährungsberatung und PEP®-Schulung;
  • regelmäßiger Kontrolle des kardiovaskulären und Ernährungs-Status;
  • intradialytischer parenteraler Ernährung, wenn diese nötig ist.

Es wird auch Peritonealdialyse angeboten, sowohl ambulant im Zentrum (Intermittierende PD), als auch zu Hause (kontinuierliche ambulante PD, automatisierte PD).

Bei therapieresistenter Hypercholesterinämie, Lp(a)-Lipoproteinämie oder Statin-Unverträglichkeit besteht Möglichkeit einer Lipidapherese. 

Im Zentrum werden auch Patienten mit Indikationen zur Nierentransplantation vorbereitet und nachbetreut.

Fachbereich Kardiologie und Angiologie

Im Fachbereich werden Herz- und Kreislauferkrankungen mittels hochmoderner medizinischer Technik diagnostiziert und therapiert.

Zu den häufigsten Krankheitsbildern, die im Zentrum behandelt werden, gehören:

  • Atemnot und Brustschmerz;
  • Herzrhythmusstörungen;
  • Herzschwäche;
  • Hochdruckkrankheiten;
  • Gefäßkrankheiten (Thrombose, Aneurysma, Durchblutungsstörung);
  • Arteriosklerose;
  • Schlaganfall.

Im Zentrum werden auch folgende gefragte Operationen durchgeführt:

  • Herzkatheteruntersuchungen mit Ballondilatation;
  • Stentversorgung;
  • Herzschrittmacher- und Defibrillatorimplantation.

Weitere Schwerpunkte liegen auf der Vorsorge der Herz- und Gefäßerkrankungen sowie der internistischen Sportmedizin.

Fachbereich Onkologie und Hämatologie

Der Fachbereich versorgt Patienten mit medikamentöser Tumortherapie sowie Therapie der bös- und gutartigen Bluterkrankungen. Es werden auch Beratungen als "Zweite Meinung" angeboten.

Zu den häufigsten Krankheitsbildern des Fachbereiches zählen: 

  • Brustkrebs;
  • Magen- und Darmkrebs;
  • Lungenkrebs;
  • akute und chronische Leukämien;
  • Lymphom-Erkrankungen;
  • Blutarmut (Anämie);
  • erbliche und erworbene Gerinnungsstörungen.

Im Zentrum werden folgende diagnostische Maßnahmen angeboten:

  • Bauchraum-, Pleura-, Liquor-, Knochenmark- und Lymphknotenpunktionen;
  • Blut-, Knochenmark- und Gewebezytologie;
  • Sonographie von Bauchraum, Pleura, Schilddrüse und Herz (auch Doppler-Verfahren).

Zu den therapeutischen Verfahren, die im Kampf gegen onkologische und hämatologische Erkrankungen eingesetzt werden, gehören:

  • Intravenöse und intrathekale Chemotherapie;
  • Zielgerichtete Behandlung mit Antikörpern;
  • Transfusion von Fremdblut bzw. Blutbestandteilen (Erythrozyten, Thrombozyten).

Apherese

Bei der Apherese handelt es sich um eine Reihe der Blutreinigungstechniken, die ganz verschiedene Krankheitsbilder heilen lassen. Die Behandlung erfolgt ambulant und dauert wenige Stunden — je nach dem Verfahren. Dem Patienten wird sein Blut aus einer Armvene entnommen und über einen peripheren Zugang in einem speziellen Gerät, dem so genannten Plasmaseparator, in Plasma, Blutzellen oder andere Komponente getrennt. Die Blutzellen oder schädliche Komponente können entfernt werden, und das auf solche Weise gereinigte Blut wird dem Patienten über eine Vene am anderen Arm zurückgegeben. 

Die Apherese findet ihre Anwendung in zahlreichen medizinischen Fachbereichen, darunter:

  • Lipidologie: Lipidapherese bei erhöhtem LDL-Cholesterin und Lipoprotein(a) als Risikofaktoren der Gefäßerkrankungen oder Diabetes mellitus;
  • Immunologie: Immunapherese (Entfernung von Autoantikörpern) zur Behandlung von autoimmunen neurologischen, kardiologischen, rheumatologischen bzw. dermatologischen Erkrankungen;
  • Gastroenterologie: Leukozytapherese bei Colitis ulcerosa und Granulozytapherese bei Morbus Crohn.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist Umweltmedizin: Mit der Apherese lassen sich z.B. Schwermetalle, Toxine und Pestizide, die chronische Entzündungen und andere Erkrankungen auslösen, aus dem Blutfluß erfolgreich entfernen.


Lipidapherese

Bei der Lipidapherese werden aus dem Blutplasma Lipoproteine niedriger Dichte (LDL) entfernt. Das Verfahren wird bei dem erhöhten LDL-Cholesterin oder der Lipoprotein(a)-Erhöhung angewendet. Solche Fettstoffwechselstörungen sind Risikofaktoren bei Gefäßerkrankungen, etwa:

  • koronarer Herzkrankheit (KHK);
  • peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK);
  • Aneurysma der Aorta;
  • cerebrovaskulären Erkrankungen.

Auch Patienten mit Diabetes mellitus sind in der Risikogruppe. 

Bei diesen Patienten darf man eine weitere Verengung der Gefäße nicht zulassen: Dafür sollte der Cholesterinspiegel deutlich abgesenkt werden. Bei manchen Konditionen kann es medikamentös erreicht werden, bei der Lipoprotein(a)-Erhöhung z. B. reicht aber konservative Therapie nicht. Die Wirksamkeit der Lipidapherese für die Absenkung der LDL und Lp(a) wurde wissenschaftlich bewiesen. Im Internistischen Facharztzentrum wird das Verfahren erfolgreich eingesetzt.


Patientin während der Apherese
Patientin während der Apherese

Reopherese 

Die Reopherese ist eine Art Apherese, die der Verbesserung der Durchblutung in den kleinsten Gefäßen (Mikrozirkulation) und somit einer besseren Versorgung der Gewebe mit Nährstoffen dient. Die Mikrozirkulation kann von einer Überzahl von LDL-Cholesterin oder Lipoprotein (a) beeinträchtigt werden. Bei der Reopherese werden die Lipoproteine niedriger Dichte, sowie Fibrinogen aus dem Blut entfernt, was ihre Viskosität verringert und die Durchblutung in den Kapillargefässen verbessert (das so genannte H.E.L.P.-Verfahren). 

Die Reopherese wird in der Therapie jener Erkrankungen eingesetzt, die durch schlimme Mikrozirkulation oder Cholesterin-Anlagerung ausgelöst werden. Dazu zählen unter anderem:

  • Altersabhängige Makuladegeneration
  • Akuter Hörverlust 
  • Arterielle Verschlusskrankheit bei Diabetes mellitus
  • Andere Komplikationen von Diabetes mellitus, etwa Diabetes-Fuß
  • IgM-Plasmozytom
  • Kryoglobulinämie

Eine weitere Indikation zur Reopherese ist z.B. Refsum-Syndrom, eine erbliche Stoffwechselerkrankung. Dabei wird im Körper Phytansäure angesammelt, ihre Konzentration steigt in den Nervenzellen und in den inneren Organen, was die Myelinscheide zerstört und verschiedene neurologische Symptome verursacht, wie etwa Nachtblindheit, Polyneuropathie, Taubheit, Nystagmus, Katarakte, Anosmie, sowie Skelettdeformitäten. Die Entfernung der Phytansäure aus dem Blut über Reopherese kann für die Behandlung effektiv sein.



Immunapherese

Unter Immunapherese versteht man Entfernung aus dem Blutfluß verschiedener Autoantikörper, die wegen der Störungen im Immunsystem ins Blut ausgeschüttet und gegen den eigenen Körper gesteuert werden. Während der Apherese werden sie entfernt und die Symptome mildern sich. Immunapherese wird unter anderem bei folgenden Krankheitsbildern angewendet:

Dermatologie

  • Pemphigus vulgaris / foliaceus 
  • Bullöses Pemphigoid / Pemphigoid Gestationis
  • Epidermolysis bullosa acquisita

Im Grund mancher dermatologischer Erkrankungen wie etwa Pemphigus vulgaris liegt ein autoimmuner Mechanismus: Die Autoantikörper agieren gegen die Desmogleine, Proteine, die in Epithelien, also auch in der Haut, vorhanden sind. Eine Medikamententherapie ist zwar möglich, veranlässt aber bestimmte Nebenwirkungen. Bei der Apherese werden die Antikörper einfach aus dem Blutfluß entfernt.

Neurologie

  • Guillain-Barré-Syndrom (GBS) 
  • Myasthenia gravis (MG) 
  • Multiple Sklerose (MS) 
  • Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) 
  • Neuromyelitis optica 
  • Lambert-Eaton-Syndrom 
  • Stiff-Person-Syndrom 
  • Morvan-Syndrom

Viele schwere neurologische Erkrankungen, wie eben Guillain-Barré-Syndrom (GBS), Myasthenia gravis (MG), Multiple Sklerose (MS) und andere haben auch eine autoimmune Herkunft: Aus unbekanntem Grund wendet sich das Immunsystem gegen die eigenen Nervenzellen und zerstört sie. Sie verlaufen schubförmig, manche sind leider nicht heilbar und bei der Behandlung handelt es sich um die Milderung der Symptome und Hemmung des Fortschrittes. In diesem Zusammenhang ist Immunapherese eine Option zur Behandlung der besonders schweren Schübe, bei denen immunsupprimierende Medikamente nicht mehr helfen.

Des Weiteren wird die Apherese in der Behandlung von Demenz bzw. Alzheimer-Krankheit. In manchen Fällen werden diese Erkrankungen auch durch Autoantikörper ausgelöst, die Hirngefäße angreifen. Bei solchen Patienten kann man mit der Apherese diese Autoantikörper aus dem Blut entfernen und auf solche Weise kognitive Zustände stabilisieren: Neue Studie dazu sind positiv verlaufen. Die Behandlung muss dabei 5 Tage kontinuirlich durchgeführt werden, damit das Ergebnis dauerhaft sei. 

Kardiologie

  • Pulmonale Hypertonie
  • Dilative Cardiomyopathie (Entfernung von Autoantikörpern gegen die Herzmuskelzellen, die die Entzündung und dadurch Schädigung des Herzmuskels auslösen)

Rheumatologie

  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE) 
  • Wegenersche Granulomatose
  • Rheumatoide Arthritis

Leukozytapherese

Apherese lässt nicht nur Proteine oder Autoantikörper, sondern auch bestimmte Blutzellen aus dem Blutfluß entfernen, wenn diese in pathologischer Menge z. B. wegen autoimmunen Störungen ins Blut geschüttet werden. Leukozytapherese wird in der Behandlung solcher entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa eingesetzt, um die Granulozyten und Monozyten aus dem Blut zu entfernen, die in die Schleimhaut eindringen, Entzündungen und schwere Schleimhautschädigungen auslösen.


Eingetragene medizinische Fachgebiete
  • Angiologie
  • Brustkrebs
  • Darmkrebs
  • Hämatologie
  • Hodgkin Lymphom
  • Innere Medizin
  • Kardiologie
  • Leukämie
  • Lungenkrebs
  • Magenkrebs
  • Nephrologie
  • Onkologie
  • Sportmedizin