A­chil­lo­dy­nie­ (Achil­les­seh­nen­ent­zün­dung­)

Ursächlich ist meist eine lange Fehl- oder Überbelastung der Achillessehne.
Ursächlich ist meist eine lange Fehl- oder Überbelastung der Achillessehne.

Als Achillodynie (Achillessehnenentzündung) bezeichnet man eine schmerzhafte Schädigung der Achillessehne aufgrund langer Fehl- oder Überbelastung. Die Erkrankung tritt hauptsächlich bei sportlich aktiven Menschen auf. Symptomatisch für die Achillodynie ist ein belastungsabhängiger Schmerz im Bereich des hinteren Unterschenkels und der Ferse. Um eine Achillodynie zu therapieren, ist es wichtig, die Schädigung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dann kann das Voranschreiten verhindert oder zumindest gebremst werden. Eine Operation ist meist nicht notwendig.


Ursache und Entstehung einer Achillodynie

Die Achillodynie beschreibt einen Schmerzzustand der Achillessehne und zählt zu den häufigsten Sportschäden. Sie betrifft vor allem professionelle Leichtathleten, aber auch Amateursportler können darunter leiden.
Die Achillessehne ist die dickste und stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Sie verbindet den dreiköpfigen Wadenmuskel (musculus triceps surae) mit dem Fersenbein und überträgt die Kraft des Wadenmuskels auf den Fuß. Zieht sich der Wadenmuskel durch Muskelkontraktion zusammen, wird der Fuß abgesenkt und ermöglicht das Laufen oder Springen.
Zwar kann die Achillessehne hohen Belastungen standhalten, jedoch ist die Blutversorgung in manchen Bereichen der Achillessehne mangelhaft, sodass sie häufig von Verletzungen betroffen ist. Darüber hinaus vermindert ein schlechter allgemeiner Trainingszustand die Belastbarkeit der Sehnen erheblich.
Zumeist tritt eine Achillodynie um das 30. Lebensjahr als Folge jahrelangen Sporttreibens auf. Typische Auslöser sind Sportarten mit hoher Lauf- und Sprungbelastung. Eine Achillodynie wird nicht durch akute Verletzungen hervorgerufen, sondern ist meist Resultat einer langjährigen Fehl- oder Überlastung in Folge derer es zu sogenannten degenerativen Veränderungen, also Verschleißerscheinungen, in der Sehne kommt.
Übermäßige sportliche Belastungen verursachen innerhalb der Achillessehne winzige Schäden (Mikrotraumen). Bei einer regelmäßigen Überlastung entsteht ein Missverhältnis zwischen den Mikrotraumen und der Regeneration der Achillessehne. Sportler, die nicht ausreichend regenerieren, haben damit ein erhöhtes Risiko für degenerative Veränderungen an der Achillessehne.

Eine Achillodynie kann außerdem durch folgende weitere Faktoren begünstigt werden:

  • Fußfehlstellungen
  • unterschiedlich lange Beine
  • ungeeignete Sportschuhe
  • bestehende Verletzungen der Achillessehne
  • das Geschlecht (Männer sind häufiger betroffen als Frauen)
  • Übergewicht

Symptome einer Achillodynie

Bei Achillodynie sind sowohl ein Zehenspitzenstand als auch Absenkbewegungen des Fußes nur schwer oder unter Schmerzen möglich. Auch Bewegungen, bei denen die Achillessehne passiv gedehnt wird, etwa das Anheben der Zehen beim Bergaufgehen, sind schmerzhaft.
Weitere typische Beschwerden einer Achillodynie sind ein Druckschmerz auf der Achillessehne und eine Verdickung bis hin zu Schwellungen der Sehne. Auch kann die Haut über der entzündeten Sehne gerötet und überwärmt sein. Auch kann es manchmal vorkommen, dass im Bereich der Achillessehne ein knirschendes Geräusch wahrnehmbar ist.
Schreitet die Achillodynie weiter voran, sind die Schmerzen bereits während oder direkt nach einer moderaten Belastung spürbar. Zwar können die Schmerzen nach einer vorübergehenden Schonung der Sehne verschwinden, sie können jedoch bei erneuter Belastung sofort wieder auftreten.
Bei einer fortgeschrittenen Achillodynie ist die Achillessehne bereits so beschädigt, dass sich ein dauerhafter Ruheschmerz entwickelt und Alltagsbelastungen wie das Gehen schmerzhaft sind. Eine komplette Regeneration der geschädigten Sehne ist in diesem Stadium kaum noch möglich.


Therapie und Prävention bei einer Achillodynie

Bei einer Achillessehnenentzündung erfolgt die Therapie in aller Regel konservativ — eine Operation ist nur sehr selten notwendig.
Zunächst sollte die Achillessehne entlastet werden, indem weniger Sport getrieben oder, wenn möglich, sogar ganz auf Sport verzichtet wird. Spezielle Fußbandagen können die Sehne zusätzlich entlasten. Zur medikamentösen Behandlung empfehlen sich entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Arzneimittel. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, können kortisonhaltige Salben oder in seltenen Fällen lokale Kortisoninjektionen weiterhelfen.
Darüber hinaus sollte eine Achillodynie mit speziellen Dehnübungen therapiert werden. Ein sogenanntes exzentrisches Training der Achillessehne ist ratsam. Bei diesem exzentrischen Training wird die Achillessehne abwechselnd gedehnt und gestaucht. In einigen Fällen kann der Arzt zu einer ambulanten Stoßwellentherapie raten, bei der energetische kurze Schallwellen zum Einsatz kommen. Diese wirken von außen über einen Schallkopf in den Körper ein.
Vorgebäugt werden kann einer Achillessehnenentzündung am besten durch eine Vermeidung von Fehl- und Überlastungen im Sport. Das bedeutet, dass ein Training grundsätzlich nur langsam gesteigert werden sollte. Dazu ist es ratsam, auf die Lebensdauer von Sportschuhen zu achten. Laufschuhe beispielsweise sollten nach circa 500 bis maximal 1.000 Laufkilometern erneuert werden. Wichtig ist außerdem, auf Warnsignale des Körpers zu hören: Schmerzen in der Achillessehne sollten zu sofortiger Reduktion oder Pause des Trainings auffordern.