Neurinome, wie das Akustikusneurinom, sind gutartige Tumoren und wachsen in der Regel sehr langsam. Das Akustikusneurinom geht vom Hör - und Gleichgewichtsnerv (nervus vestibulochochlearis) aus und wächst meistens zwischen Kleinhirn und Brücke. Daher wird es auch als Kleinhirnbrückenwinkeltumor oder unter Fachleuten als Vestibularisschwannom bezeichnet.
Im Schädelinneren bildet sich der Tumor aus der äußeren Hülle der Nervenzellen des Gleichgewichtsnervs, den sogenannten Schwann-Zellen. Damit ist er im engeren Sinne kein echter Hirntumor, sondern eine Neubildung des peripheren Nervensystems. Der Tumor kapselt sich durch Bindegewebe von den umliegenden Strukturen ab, weshalb er so gut wie nie Metastasen bildet. Die meisten Patienten erkranken zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr an einem Neurinom. Meist verursacht ein Akustikusneurinom erst dann Beschwerden, wenn es größer wird und andere Strukturen in seiner Nähe verdrängt. Da der Tumor aber sehr langsam wächst, können Jahre vergehen, bis erste Symptome auftreten. Die häufigsten Symptome betreffen das Hör- und Gleichgewichtsvermögen. Die Betroffenen bemerken das Akustikusneurinom oftmals durch das Auftreten eines Tinnitus, eines Hörsturzes, eines einseitigen Hörverlusts sowie durch Dreh- oder Schwankschwindel und Übelkeit. In seltenen Fällen kann auch der Gesichtsnerv von einem Akustikusneurinom betroffen sein, was zu Lähmungen im Gesichtsbereich führen kann und die mimische Muskulatur beeinträchtigt. Wächst der Tumor unbemerkt weiter, so besteht die Gefahr einer Quetschung im Hirnstamm oder Kleinhirn. Dies kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Im Extremfall kann das Akustikusneurinom den Abfluss des Gehirnwassers (Liquor) stauen, sodass der Hirndruck ansteigt. Anzeichen dafür können Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen sein.