MGZ – Medizinisch Genetisches Zentrum
Adresse | Bayerstrasse 3-5 80335 München Bayern Deutschland |
Webseite | www.mgz-muenchen.de |
Region | Bayern Weitere aus dieser Region |
Das Medizinisch Genetische Zentrum MGZ München ist eine Praxis, in der molekulargenetische und zytogenetische Diagnostik mit modernsten Analysemethoden durchgeführt werden. Das Zentrum zeichnet sich durch eine hohe fachliche Kompetenz der Genetiker aus. Auch die genetische Forschungstätigkeit, die in den zytogenetischen und molekulargenetischen Laboren ausgeübt wird, hat im MGZ einen sehr hohen Stellenwert.
Die Genetiker des Medizinisch Genetischen Zentrums bieten eine umfassende Beratung zu allen Fragen der Humangenetik sowie der Diagnostik an. Die Arbeit des Zentrums entspricht stets den neuesten medizinischen Erkenntnissen.
Ziel einer jeden genetischen Beratung ist es, den Patienten zu helfen, wichtige Entscheidungen zu treffen, die ihre Gesundheit anbelangen. Hierfür arbeiten die Mitarbeiter des Medizinisch Genetischen Zentrums mit höchster Sorgfalt und Präzision, um mögliche genetische Veranlagungen für konkrete Erkrankungen zu erkennen.
Das MGZ wurde im Mai 2000 von der Deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS für seine Leistungen zertifiziert. Laut der Deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS entspricht das MGZ damit allen wissenschaftlich-medizinischen Standards und Anforderungen.
Das genetische Beratungsgespräch schließt folgende Schritte ein:
- Analyse der Krankheitsgeschichte des Patienten;
- Analyse der Krankheitsgeschichte der Familienangehörigen des Patienten;
- Untersuchung der Symptome des Patienten (falls vorhanden).
Aufgrund der erhobenen Daten können die Genetiker
- die Wahrscheinlichkeit einer erblichen Erkrankung bestimmen;
- mit dem Patienten und seinen Verwandten die möglichen Methoden der genetischen Diagnostik besprechen;
- dem Patienten und seinen Verwandten helfen, eine Entscheidung über die Behandlung zu treffen.
Indikationen für ein genetisches Beratungsgespräch:
Bei folgenden möglichen Indikationen, Erkrankungen oder Beschwerden, ist es empfehlenswert, einen genetischen Beratungstermin zu vereinbaren und gegebenenfalls eine genetische Diagnostik durchführen zu lassen.
- Muskelerkrankungen oder neurodegenerative Erkrankungen sowie genetisch bedingte funktionale Störungen;
- komplexe Erkrankungen mit Verdacht auf eine genetische Ursache;
- angeborene Fehlbildungen;
- verzögerte Entwicklung;
- Stoffwechselstörungen;
- onkologische Erkrankungen in der Familie oder Verdacht auf ein erblich bedingtes Tumorsyndrom;
- Unfähigkeit, ein Kind zu empfangen und / oder wiederholte Fehlgeburten;
- (geplante) Schwangerschaften
Erblicher Brustkrebs
Heutzutage weiß man, dass ein gewisser Anteil der Tumorerkrankungen auf monogenetische Veränderungen zurückzuführen ist. Das bedeutet, dass angeborene krebsverursachende Mutationen in einem einzigen Gen ursächlich sein können. Am häufigsten sind erbliche Brust- und Darmerkrankungen. Bei Brustkrebs geht man beispielsweise davon aus, dass in 10 Prozent aller Fälle eine solche monogenetische Ursache vorliegt. Ein Verdacht auf eine genetische Ursache insbesondere dann, wenn die Tumorerkrankung früh auftritt oder mehrere Verwandte ersten Grades an Krebs erkrankt sind.
Für erbliche Brustkrebserkrankungen sind insbesondere Mutationen in den beiden Hochrisikogenen BRCA1 und BRCA2 verantwortlich, die zudem ein deutlich erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs verursachen. Etwa eine von 400 Personen trägt eine solche Veränderung. Außerdem sind inzwischen eine ganze Reihe weiterer Gene bekannt, deren Veränderung mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs und gegebenenfalls andere Krebserkrankungen einhergehen kann. Eine genetische Diagnostik kann Aufschluss darüber geben, ob eine genetische Veranlagung besteht und welche Vorsorgeuntersuchungen im Einzelfall sinnvoll sind.
Vor allem im Bereich der Pränataldiagnostik ist ein genetisches Beratungsgespräch von großer Bedeutung: Angehende Eltern müssen in diesem Fall sämtliche Informationen über die Möglichkeiten und die Beschränkung einer genetischen Diagnostik bekommen. Denn nur, wenn die Patienten über alle notwendigen Informationen verfügen, können sie eine überlegte Entscheidung treffen.
Eine genetische Beratung vor oder während der Schwangerschaft ist anzuraten, insbesondere, wenn Folgendes zutrifft:
- Eltern fortgeschrittenen Alters;
- Fetale Auffälligkeiten, z.B. bei Ultraschalluntersuchungen;
- Familienangehörige, die an einer genetischen Erkrankung leiden;
- Teratogene Einwirkung auf den Embryo (durch Medikamente, Strahlenbelastung, chemische Stoffe, Erkrankungen);
- geplante In-vitro-Fertilisation;
Im Juli 2015 wurde das MGZ vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheitswesen zur Durchführung der Präimplantationsdignostik zugelassen. Seitdem bietet das MGZ die genetische Präimplantationsdiagnostik jenen Paaren an, die eine genetische Veranlagung zu schweren erblichen Erkrankungen tragen, da dies zu schwerwiegenden Abweichungen in der Entwicklung eines Embryos führen kann.
Was ist die genetische Präimplantationsdiagnostik?
Die genetische Präimplantationsdiagnostik ist eine genetische Analyse einzelner Zellen eines Embryos, bevor dieser bei der In-vitro-Fertilisation in die Gebärmutter eingesetzt wird.
Polkörperdiagnostik
Die Polkörper bilden sich während der Reifung der Eizelle und enthalten jeweils einen Teil des Genoms der Eizelle. Deswegen erlaubt die Analyse der Polkörper Rückschlüsse darauf, ob in der Eizelle die Anlage für eine von der Mutter vererbte schwere genetisch bedingte Erkrankung oder eine Chromosomenanomalie vorliegt.
Biopsie der Blastomere
Die Biopsie der Blastomere wird in der Regel am dritten Tag nach der Befruchtung, wenn der Embryo aus 6-8 Zellen besteht, durchgeführt. Die Analyse der Blastomere ist in Deutschland untersagt, weil die Zellen in diesem Stadium noch totipotent sind, das heißt, dass jede Zelle imstande ist, sich in ein Lebewesen zu entwickeln.
Analyse des Trophoblasten
Der Trophoblast ist ein Teil der differenzierten Blastozyste. Der Trophoblast wird am fünften Tag nach der Befruchtung gebildet. Nach der Implantation der Blastozyste in die Gebärmutter wandelt sich der Trophoblast in die Mutterkuchenzotten um. Die Trophoblastzellen stammen von den gleichen Zellen wie die Zellen des Kindes ab und enthalten somit das gleiche Erbgut. Deswegen erlaubt die Untersuchung dieser Zellen Rückschlüsse auf genetische Veränderungen beim werdenden Kind. Die Analyse der Trophoblastzellen ist im Präimplantationsdiagnostikgesetz geregelt.
Gesetz zur Regelung der Präimplantationsdiagnostik
Das Präimplantationsdignostikgesetz trat 2011 in Kraft. Die Verordnung zur Präimplantationsdiagnostik regelt seit 2013 die Bedingungen der Durchführung der Präimplantationsdiagnostik der Trophoblastzellen in Bayern.
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