Amblyopie (Schwachsichtigkeit)
Als Amblyopie (griechisch für „stumpfes Auge“) wird die Sehschwäche der Augen bezeichnet. Vorrangig bezieht sich die Amblyopie nur auf ein einzelnes Auge, seltener betrifft sie beide Augen. Die Amblyopie wird aufgrund der auftretenden Sehbehinderung auch als Schwachsichtigkeit bezeichnet, die meist sehr intensiv ausgeprägt ist und auch bei optimaler optischer Korrektur durch eine Brille oder Kontaktlinsen noch fortbesteht. Da das besser sehende Auge die Sehschwäche ausgleichen kann, wird die Amblyopie oftmals nicht gleich erkannt.
Die Amblyopie tritt vorwiegend bei Kindern unter zehn Jahren auf und ist auf eine unzureichende Entwicklung des Sehsystems während der frühen Kindheit zurückzuführen. Bei der Amblyopie ist die visuelle Wahrnehmung der Betroffenen so sehr eingeschränkt, dass ein scharfes sowie ein kontur- und kontrastreiches Sehen kaum möglich sind. Dazu kommen Probleme beim Lesen und Schreiben sowie beim räumlichen Sehen. Auch kann eine Amblyopie eine Kurz- oder Weitsichtigkeit nach sich ziehen.
Bei einer Amblyopie gibt es keine organische Ursache, was bedeutet, dass sämtliche anatomischen Bestandteile der Augen komplett gesund und vollständig ausgeprägt sind. Vielmehr liegt die Ursache für das unscharfe Sehen in einer Linsen- oder Hornhauttrübung, wie sie auch bei einem grauen Star, einem Katarakt oder einem Astigmatismus vorkommt. Dabei kommt es zu einer unscharfen Abbildung eines Bildes auf der Sehgrube, welche sich im sogenannten „gelben Fleck“ des Auges befindet. Als gelber Fleck, auch Makula genannt, wird der Bereich der Netzhaut mit der größten Dichte von Sehzellen (Stäbchen und Zapfen) bezeichnet.
Eine eindeutige Diagnostik bei der Amblyopie ermöglicht ein beim Augenarzt durchgeführter Sehtest sowie weitere augenärztliche Untersuchungen.
Die Art und Dauer der Behandlung der Amblyopie ist abhängig vom Lebensalter der betroffenen Person, den ursächlichen Zusammenhängen sowie von familiären Dispositionen. Jedoch wird die Behandlung der Amblyopie, wenn möglich, in der Regel noch vor dem Erreichen der Pubertät angestrebt.
Um die Amblyopie zu therapieren, muss der sogenannte Brechungsfehler im Auge korrigiert werden. Als Therapiemaßnahme kann entweder ein chirurgischer Eingriff oder eine Sehkorrektur durch Brille oder Kontaktlinsen in Frage kommen.
Wird die Amblyopie durch einseitiges Schielen ausgelöst, kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz: bei einer Okklusions- oder Pflasterbehandlung wird das nicht geschwächte Auge mit einem undurchsichtigen Pflaster abgedeckt, sodass das geschwächte Auge zur alleinigen Aufnahme von Sehreizen gezwungen wird und wodurch letztendlich die höhere Sehfähigkeit gestärkt werden kann.