Amyloidose

Da die Amyloidose keine einheitlichen Symptome verursacht, bereitet die Diagnose dieser Erkrankung oft erhebliche Probleme.
Da die Amyloidose keine einheitlichen Symptome verursacht, bereitet die Diagnose dieser Erkrankung oft erhebliche Probleme.

Die Amyloidose ist eine Erkrankung, bei der sich das körpereigene Eiweißmolekül Amyloid in Zellzwischenräumen ablagert. Von dieser Protein-Anreicherung können alle Gewebe und Organe betroffen sein. Die Amyloidose wird durch verschiedene Krankheiten verursacht und ist nur mittels einer zytologischen Untersuchung von Gewebeproben nachweisbar. Betroffen sind fast ausschließlich ältere Patienten um die 65 Jahre. Die Amyloidose ist nur ansatzweise therapierbar, da sie in der Regel etwa 24 Monate nach ihrem Auftreten tödlich endet.


Entstehungsursachen einer Amyloidose

Die Amyloidose ist eine Störung des Proteinstoffwechsels, bei der ein bestimmtes Protein (z.B. Immunglobolin, Cystatin oder Lysozym) nicht mehr oder nur unzureichend abgebaut werden kann. Proteine sind im Blutserum in gelöster Form enthalten; wird dieses Protein nicht aufgespalten, liegt es in zu hoher Konzentration vor und lagert sich in den Zellzwischenräumen verschiedener Organe wie der Leber, der Niere oder dem Herz an. Es entstehen lange Aminosäureketten, die nicht mehr aufgelöst werden.

Wenngleich nicht genau geklärt ist, warum manche Patienten an Amyloidose leiden und manche nicht, gehen Wissenschaftler davon aus, dass eine genetische Veranlagung ursächlich ist. Darüber hinaus können bestimmte Infektionen oder auch eine Leukämie (Blutkrebs) zu einer krankhaften Überproduktion von Immunglobulinen (Eiweißkörper des Immunsystems) führen. Jedoch kann die Krankheit auch ohne einen erkennbaren Grund oder im Laufe des Alterungsprozesses entstehen.


Verlauf und Therapie von Amyloidose

Eine Diagnose kann nur mittels einer zytologischen Untersuchung gestellt werden.
Hierbei wird aus dem betroffenen Organ eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und mikroskopisch untersucht. Bei einer Amyloidose sind unter dem Mikroskop fadenartigen Strukturen zwischen den Zellen sichtbar.
Um sicher zu gehen und Aufschluss über die Verbreitung der Amyloidose zu bekommen, kann auch eine sogenannte Szintigraphie vorgenommen werden. Dabei wird den Patienten eine radioaktive Substanz gegeben, die in der Lage ist, das Amyloid zu binden und sichtbar zu machen.
Eine Amyloidose ist nur bedingt therapierbar und verläuft tödlich, da die Organe meist nach etwa 24 Monaten nicht mehr funktionsfähig sind. Eine medizinische Behandlung kann lediglich der Verlauf der Krankheit verlangsamen. Grundsätzlich entwickeln sich die Krankheitszeichen bei einer Amyloidose langsam fortschreitend. Eine Amyloidose kann zu einer krankhaft vergrößerten Leber, einem entzündeten Herzmuskel, einer unspezifischen Niereninsuffizienz, Knochenmarkskrebs und schließlich zum Funktionsverlust der betroffenen Organe führen.

Wie schwer die Erkrankung ist, hängt davon ab, wie viele und welche Organe betroffen sind. So kann es bei einer Ablagerung im Herzmuskel zu Herzrhythmusstörungen und einer Herzschwäche kommen. Bei einer Ablagerung in der Lunge oder der Luftröhre kommt es meist zu Atemnot.

Relativ häufig ist der Verdauungstrakt befallen. Die Krankheit äußert sich dann in Form einer vergrößerten Zunge, Geschmacksverlust, Schluckbeschwerden, Völlegefühl, Krämpfen, Durchfall und Blähungen. Ist das Herz beteiligt, so wird dem Patienten eine salzarme Kost empfohlen, ebenso bei einer Beteiligung der Nieren. Außerdem können der Einsatz eines Herzschrittmachers und, bei Beeinträchtigung der Nierentätigkeit, eine Dialyse vonnöten werden. Zusätzlich können sogenannte Diuretika verabreicht werden, die den Körper beim Ausschwemmen von Proteinen unterstützen.