A­chil­les­seh­nen­rup­tur­ (A­chil­les­seh­nen­riss­)

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers.
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers.

Die Achillessehne verbindet das Fersenbein (Calcaneus) mit der Wadenmuskulatur und ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Beim Abrollen des Fußes sorgt sie dafür, dass sich die Ferse vom Boden abheben kann und ist somit für das Gehen und Laufen unverzichtbar. Trotzdem kann sie durch Gewalteinwirkung reißen. Wird sie ganz oder teilweise durchtrennt, spricht man von einem Achillessehnenriss oder einer Achillessehnenruptur. Unter den Sehnenrissen ist die Achillessehnenruptur am weitesten verbreitet.


Symptome einer Achillessehnenruptur

 Der Achillessehnenriss ist deutlich hörbar und geht mit einem lauten Peitschenknall einher. Manche Menschen mit Achillessehnenriss haben das Gefühl, als trete ihnen jemand in ihre Ferse. Meistens reißt die Achillessehne drei bis fünf Zentimeter über dem Sehnenansatz.
Oberhalb der Ferse ist dann eine charakteristische Delle tastbar. Sofern das Gewebe nicht zu sehr geschwollen ist, sollte diese vor allem beim Vergleich beider Fußseiten auffällig sein. Zusätzlich kommt es zu heftigen Schmerzen im Fersenbereich; bei einem Achillessehnenriss kann der Patient nicht mehr auf Zehenspitzen laufen.


Ursachen einer Achillessehnenruptur

Der Achillessehnenriss ist eine typische Sportverletzung. Die Achillessehne kann bei plötzlicher Anspannung der Wadenmuskulatur, etwa wenn man abrupt lossprintet, stoppt oder wendet, oder durch einen Tritt in die Sehne reißen. Besonders häufig kommen Achillessehnenrisse zum Beispiel beim Fußball, Basketball, Handball, Tennis und in der Leichtathletik vor.
Es sind jedoch auch Sehnenrisse im Alltag möglich. Häufig ist die Sehne bereits vorgeschädigt, wenn sie reißt: Ständige sportliche sowie sonstige Beanspruchungen führen zu Verschleißerscheinungen. So kann beispielsweise eine zu starke oder falsche Belastung über Jahre hinweg die Elastizität der Sehne schwächen. Eine plötzliche falsche Bewegung oder ein Tritt kann dann die mechanische Belastbarkeit des Sehnengewebes überschreiten, sodass die Achillessehne reißt.
Derartige degenerative Veränderungen der Achillessehne treten in der Regel schon ab dem 25. Lebensjahr auf.  Achillessehnenrisse kommen in aller Regel bei jüngeren Menschen, im Durchschnitt im Alter zwischen 35 und 40 Jahren, vor. Darüber hinaus sind Männer etwa viermal häufiger betroffen als Frauen.


Diagnose

Eine erste Anamnese durch den Arzt erfolgt meist über eine Untersuchung des betroffenen Beins, indem zum Beispiel geprüft wird, ob und in welchem Ausmaß der Patient die Ferse anziehen oder sich auf die Zehenspitzen stellen kann.
Anhand der geschilderten Symptome (Knall beim Reißen, starke Schmerzen) liegt die Diagnose Achillessehnenriss meist schon nahe. Zur endgültigen diagnostischen Abklärung, werden schließlich bildgebende Methoden angewandt, wie Ultraschall, Kernspinaufnahmen und Röntgenaufnahmen.
Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) kann die Lücke in der Sehne sichtbar machen. Ist unklar ob die Sehne nur teilweise oder komplett gerissen ist, wird zusätzlich eine Kernspintomografie (MRT) durchgeführt. Mithilfe einer Kernspintomografie (MRT) lassen sich auch minimalste Strukturveränderungen der Achillessehne darstellen.
Eine Röntgenuntersuchung wird durchgeführt, wenn sich der Riss in der Nähe des Fersenbeins befindet, da es dann vorkommen kann, dass die Sehne ein Stück des Knochens mit herausgerissen hat. Solche knöcherne Beschädigungen werden auf Röntgenbildern sichtbar.


Therapie und Prognose

Die Prognose, die Belastbarkeit des Fußes nach einem Achillessehnenriss wieder vollkommen herzustellen, ist abhängig von den Behandlungsmaßnahmen und vom sportlichen Anspruch des Patienten.
Ein Achillessehnenriss, der nicht behandelt wird, führt in aller Regel zu einem Kraftverlust. Zwar bildet sich innerhalb von zwei bis vier Monaten ein Sehnenregenerat heraus, dieser stellt jedoch keinen vollwertigen Ersatz der Achillessehne dar. Dagegen führen eine fachgerechte Therapie und eine konsequente Nachbehandlung fast immer zur vollkommenen der Wiederherstellung der Belastbarkeit.

Direkt nach Reißen der Achillessehnenriss ist es zunächst wichtig, die richtigen Sofortmaßnahmen einzuleiten.
Der Patient sollte den Fuß:

  • entlasten (Pause)
  • kühlen (Eis)
  • bandagieren (Compression)
  • hochlegen

Meist fällt die Entscheidung auf eine Operation als sinnvollste Therapiemaßnahme, bei der die beiden Enden der Achillessehne wieder zusammengefügt werden. An die Operation schließen sich physiotherapeutische Maßnahmen an, um die Beweglichkeit so schnell wie möglich wieder herzustellen.
Zusätzlich wird der verletzte Fuß durch einen festen Verband (Bandage, Gips, Orthese) etwa eine Woche ruhig gestellt. Anschließend folgt die Versorgung mit einem Spezialschuh für den Zeitraum von etwa 6 Wochen. Ein solcher Spezialschuh sorgt für eine stufenweise Erhöhung der Belastung der Achillessehne.

Eine längere Ruhigstellung des Unterschenkels wird bei einem Achillessehnenriss nicht empfohlen.