Stammzelltherapie gegen Multiple Sklerose

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zumeist junge Menschen ereilt. Bisher gibt es leider noch keine Therapie, die die Multiple Sklerose endgültig heilen kann. Wissenschaftler erforschen derzeit, inwieweit die Stammzelltherapie gegen MS anzuwenden ist. Zwar hat sich diese neue Methode als effizient erwiesen, jedoch wurden gravierende Nebenwirkungen festgestellt.


Für die Behandlung Multipler Sklerose gibt es bisher noch keine effiziente Therapie. Es gibt aber immunmodulatorische Therapien, die das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen können. Allerdings schlägt diese Therapie nicht bei allen gut an, und so kommt es immer vor, dass sich der Gesundheitszustand der Behandelten wieder verschlechter und schwere Behinderungen auftreten.

Verfahren

Das Ziel der Stammzelltherapie ist es, das Immunsystem zu erneuern. Dazu werden den Patienten zuerst autologe Blutstammzellen entnommen, wonach eine Chemotherapie folgt, die das Knochenmark und dessen Stammzellen zerstören soll. Dann werden dem Patienten die entnommenen Zellen eingespritzt.

Ergebnisse

Bisher liegen noch keine Angaben zur langfristigen Wirksamkeit der Therapie vor. Im Rahmen einer Studie des Colorado Blood Cancer Institute in Denver wurden wurden an Multipler Sklerose erkrankte Menschen untersucht, die auf keine der bisher durchgeführten konventionellen Therapien angesprochen haben. Das Ergebnis war durchaus positiv: mehr als drei Viertel der Patienten wiesen innerhalb von drei Jahren nach der Durchführung der Stammzelltherapie keine erneuten Symptome der Erkrankung auf. Der gesamte Zustand der Patienten verbesserte sich, der Behinderungsgrad ging um einen halben Punkt zurück. Keine andere Therapiemethode konnte derartige Erfolge aufweisen. Allerdings ist die Behandlung auch mit hohen Risiken verbunden, wie die weiteren Ergebnisse zeigten.

Nebenwirkungen

So kann die Therapie für die Patienten mit starken Nebenwirkungen verbunden sein, darunter

  • Veränderungen im Blutbild
  • Lungenembolie
  • Atemstillstand
  • Störungen des Magen-Darm-Trakts
  • Schäden des zentralen Nervensystems
  • Thrombosen
  • Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung)

Risiken

Trotz ihrer vergleichsweise hohen Wirksamkeit bringt die neue Behandlungsmethode weitere Risiken mit sich: bei früheren Studien starben rund 6 Prozent der Probanden nach der Therapie. Dies ist wohl zu einem Großteil der zum Einsatz kommenden Chemotherapie zuzuschreiben. Die heute verwendeten Chemotherapeutika sind deutlich weniger toxisch als noch vor einigen Jahren, was zu einem Rückganz der Sterberate führte: die liegt heute nur noch bei 1,5 Prozent.


In Anbetracht der starken Nebenwirkungen und vergleichsweise hohen Gesundheitsrisiken empfehlen die Mediziner des Colorado Blood Cancer Institute in Denver eine genaue Abwägung von Nutzen und Risiken dieser Therapiemethode. Hinzu kommt, dass es noch keine Sicherheit darüber gibt, ob diese neue Methode die Multiple Sklerose endgültig heilen kann. So gibt es Hinweise darauf, dass die Erkrankung nach ein paar Jahren wieder auftritt.