Aszites

Ursache des Aszites ist immer der Austritt von Flüssigkeit aus Blutgefäßen in die Bauchhöhle.
Ursache des Aszites ist immer der Austritt von Flüssigkeit aus Blutgefäßen in die Bauchhöhle.

Aszites, auch Wasserbauch genannt, ist eine Krankheit, bei der sich Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Peritonealhöhle) ansammelt und gilt oftmals als Anzeichen für eine ernste Erkrankung. So kann ein mit Wasser aufgetriebener Bauch beispielsweise ein typisches Symptom bei fortgeschrittenem Stadium einer Leberzirrhose oder einer Herzschwäche sein.


Ursachen eines Aszites

Der menschliche Körper besteht zum größten Teil aus Flüssigkeit, welche auf die Zellen, die Umgebung zwischen den Organen und die Blutgefäße verteilt ist. Es gelangt darüber hinaus ein kleiner Teil Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe und wird dort von den Lymphbahnen aufgenommen. Über die Lymphen wird das Wasser zurück  in die Venen transportiert.

Die Ursachen eines Aszites werden in vier Gruppen eingeteilt:

  •  Nicht-entzündlicher Aszites

Kommt es zu Stauungen im Blutabfluss, tritt vermehrt Wasser ins umliegende Gewebe. Steigt der Druck innerhalb der Blutgefäße,  bspw. aufgrund einer Herzinsuffizienz, an, wird immer mehr Flüssigkeit ins umliegende Gewebe gepresst.
Wenn der Lymphabfluss, etwa durch Tumore oder Vernarbungen, behindert ist, kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum. Darüber hinaus kann ein Eiweißmangel, zum Beispiel als Folge von Hunger, eine Fettleber (nicht-alkoholische Steatohepatitis) sowie in selteneren Fällen eine Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) oder eine Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) zu einem nicht-entzündlicher Aszites führen. Der Aszites weist hier eine klare Flüssigkeit auf.

  •  Entzündlicher Aszites

Bei einem entzündlichen Aszites kommt es zu einem Austritt von Flüssigkeiten, weil die Gefäße und Organe aufgrund der Entzündung eine erhöhte Durchlässigkeit aufweisen. In der meist trüben Flüssigkeit lassen sich dann Bakterien oder Viren nachweisen.

  •  Hämorrhagischer Aszites

Durch Verletzungen oder Rupturen von Organen oder Gefäßen kommt es zu starken Einblutungen im Bauchraum. Dies führt zu vermehrtem Wasser, es kommt zu Schwellungen.

In etwa 80 Prozent der Fälle kommt es jedoch aufgrund eines schweren Leberschadens wie der Leberzirrhose zur Bauchwassersucht. Sie wird auch als portale Aszites bezeichnet. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Leber mit dem Fortschreiten der Leberzirrhose zunehmend vernarbt, was den der Blutabfluss behindert.


Symptome, Diagnose und Therapie

Die typischen Zeichen sind ein stark vergrößerter Bauchumfang begleitet von Druckgefühl, Schmerzen und Blähungen. Zusätzlich kommt es zu einer Gewichtszunahme. Ist die Flüssigkeitsansammlung sehr groß, kann es zu Atemproblemen und Kreislaufstörungen kommen. Auch ein Nabelbruch (Nabelhernie) ist keine Seltenheit bei einem Aszites.

Ein Aszites kann im Rahmen einer Palpation (Abtasten) und Perkussion (Abklopfen) des Bauchraums sowie anhand einer abdominellen Sonographie (Ultraschall) nachgewiesen werden. Meist erfolgt zusätzlich eine Blutuntersuchung, da im Blutbild grundlegende Störungen des Herzens, der Leber und der Bauchspeicheldrüse identifiziert werden können. Mit Sicherheit festgestellt werden kann ein Aszites spätestens nach einer Punktion und Analyse der punktierten Flüssigkeit. Bei der Therapie gilt es, neben der Behandlung der Grunderkrankung, die Volumenzunahme des Bauches zu verringern. Bei einem gering ausgeprägten Aszites reicht zunächst die medikamentöse Therapie mit entwässernden Medikamenten (Diuretika u.a. Spironolacton, Xipamid, Furosemid) in Kombination mit einer minimierten Flüssigkeitszufuhr (1,2 bis 1,5 Liter täglich) aus.

Zusätzlich sollten die Nierenwerte regelmäßig kontrolliert werden, da ein zu schnelles Ausschwemmen der Flüssigkeit unter Umständen eine Niereninsuffizienz (hepatorenales Syndrom) bedingen kann.

Ist der Aszites bereits sehr ausgeprägt, kann eine Aszites-Punktion (Paracentese) infrage kommen, bei der das Wasser in einem kleinen chirurgischen Eingriff abgeführt wird (Parazentese). Zwar kommt es zu einer sofortigen Erleichterung der Beschwerden, jedoch wird hierbei auch ein gewisser Teil an Bluteiweißen abgeführt, weshalb regelmäßig die Leberfunktion überprüft werden sollte. Bei Erkrankungen der Leber wird der Patient zusätzlich auf kochsalzfreie Diät gesetzt.

Im Rahmen eines operativen Eingriffs kann zudem ein dauerhafter Katheter gelegt werden sowie ein sogenannter TIPS (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Stentshunt) zur Druckminimierung.